Baum ist nicht Baum


 

Linde

 

Wenn im Sommer eine sanfte Brise einen zarten honigsüßen Duft von einem Baum mit herzförmigen Blättern, üppiger Krone und kleinen gelben Blüten herüber weht, subtil erst nur, dann stehen Sie mit Sicherheit „sub Tilia“, unter der Linde.

Tilia ist der lateinische Name dieses Baumes der in vielen Dörfern das Herzstück war.

Hier wurde getanzt, Gemeinschaft gelebt, gefeiert und es wurden, meist sehr milde, Urteile gesprochen.

Die Linde liebt es nah bei uns Menschen, sie steht in manchen Dörfern schon hunderte von Jahren.

Ihre Blüten sind ein wunderbarer heilsamer Tee bei allen Atemwegserkrankungen und fieberhaften Infekten.

Im Frühling können wir die frischen herzförmigen Blätter zu einem leichten, feinen Salat mit allerlei Frühlingskräutern genießen.

Ärgern Sie sich nicht, wenn Sie Ihr Auto unter einer blühenden Linde parken und es später süß verklebt ist.

Atmen Sie lieber genüsslich den köstlichen Lindenduft.

Es ist nicht die Schuld der Linde, sondern der Blattläuse.

Die Linde ist eben auch für Insekten eine beliebte Futterquelle. Schützen wir sie also, als Herzstück der Gemeinschaft, als Ort der Freude, Musik, Tanz und Poesie und als heiligen Baum der Göttin Freya und der Heiligen Maria.

 

DYS Tip:

Müde Augen nach einem langen Arbeitstag?

Schon Hildegard von Bingen empfahl einen starken Tee aus Lindenblüten als Augenkompresse bei gereizten Augen.

 

Text: Almut Maria de Picciotto

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Weide

 

„Kätzchen ihr der Weide, wie aus blauer Seide, wie aus blauem Samt“ Chr. Morgenstern

Nicht nur zauberhafte samtige Kätzchen, erstes Futter für frühe Bienen bringt die Weide.

Ihre Rinde ist für uns Menschen ein kraftvoll heilsames Geschenk. Ihr Sailcyl wird zu Acetylsalicylsäure, dem Wirkstoff von Aspirin. Wenden wir uns also gerne bei Schmerzen an die liebevolle Weidenmutter.

Die unbändige Lebenskraft der Weide, die auch wenn sie beschnitten wurde immer wieder austreibt, lässt sie zu einem uns stärkenden Lebensbaum werden.

Wer aber im Dämmerlicht an zerzausten Weiden vorüber geht kann schon mal einen gehörigen Schrecken bekommen. Dann zeigt die sanfte Weide ihr raues, wildes, geheimnisvolles Gesicht.

Viele Sagen ranken sich um sie, die vielleicht an einem lauen Sommerabend unter einer Weide erzählt werden mögen.

 

DYT: Weidenrindentee ist schmerzlindernd, fiebersenkend und keimtötend

 

Text: Almut Maria de Picciotto

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Kastanie

 

„Die Früchte stammen aus Spanien und heißen Käst und heißen Kast -anien“

James Krüss

 

Wer kann den glänzenden Murmeln wiederstehen, die im Herbst aus ihrer stacheligen Schale brechen?

Meine Mutter trug immer die erste Kastanie des Herbstes in ihrer Jackentasche als Glücksbringer.

Ich tue es ihr nach und jedes Mal zaubert es mir ein Lächeln ins Gesicht, wenn meine Finger sie im Winter in der Jackentasche ertasten.

Die Kastanie macht schön, ist Medizin, wirkt gewebefestigend, durchblutungsfördernd und ist auch noch ein günstiges natürliches Waschpulver.

Nur essen sollten wir die Rosskastanie nicht, da wenden wir uns an ihre Schwester Marone, die knusprig heiß köstlich an Wintertagen schmeckt.

Genießen wir also die Glück und Schönheit bringende Kraft der braunen „Kullerkes“ und freuen uns an ihren bienenumsummten Kerzenblüten, den großen, schattenspendenden Blättern im Sommer.

 

DIY Tip:

Kastanien zu Mehl zermahlen mit Wasser und einigen Tropfen Mandelöl zu einem Brei rühren auf der Haut 5 Minuten einwirken lassen, abspülen.

Die Haut ist fein und strahlend!

 

Text: Almut Maria de Picciotto

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Hainbuche

 

Zu geraden Hecken geschnitten schützt die Hainbuche so manchen Garten vor neugierigen Blicken.

Vor langer Zeit war Schutz auch die Aufgabe welche die Menschen ihr gaben. Hinter dem Hag, dem Hain, da fängt das wilde, ungezähmten unkontrollierbare an.

Da hausten die Waldgeister, die Hagezussen, da kostete es Überwindung hin zu gehen.

Wie gut, dass da die Hainbuche Sicherheit und Lebensfreude schenkte und wer an den Bürden des Lebens zu schwer trägt, sollte sich auch heute unbedingt mit der Kraft der Hainbuche verbünden.

Obwohl sie Buche heißt, ist sie eine Schwester der Birke. Ihr Holz ist eisenhart und schwer und nicht nur Hackklötze oder Milcheimer wurden aus ihm gefertigt, man munkelt auch, dass sogar die heiligen Zauberrunen aus Hainbuche geschnitzt wurden.

 

DIY Tip:

Tee aus den Blättern ist Balsam für die Schleimhäute, stärkt die Seele, gibt neue Kraft und Zuversicht

 

Text: Almut Maria de Picciotto

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Apfelbaum

 

Wenn die Apfelbäume schaumig rosa -weiß in einem einzigen Blütentraum aufblühen, dann ist der Frühling wirklich da.

Niemand kann sich dieser Freude entziehen, die ein blühender Apfelbaum auslöst.

Da ist es nicht verwunderlich, dass der Baum und seine köstliche kugelige Frucht ein Symbol der Mutter Erde ist und zahlreichen Göttinnen zugeordnet wird.

Ob Maria, Venus, Aphrodite, Ishtar oder Demeter, jede wird mit dieser zauberhaften Kugel in Verbindung gebracht. Nicht nur Schneewittchen oder Eva können der Verführung dieser saftigen Köstlichkeit nicht widerstehen, auch für uns ist doch ein Biss in einen duftenden saftigen Apfel ein Leib und Seele erfreuender heilsamer Hochgenuss.

Anregend und beruhigend, fiebersenkend, bei Rheuma, Gicht und Blasen -Nierenerkrankungen, bei Verstopfung oder Durchfall, je nach Zubereitung kann der Apfel lindernd und sanft regulierend wirken.

 

DIY Tip:

Getrocknete Apfelschalen von einem prächtigen Bioapfel, gemischt mit ein paar frischen oder getrockneten Birkenblättern mit kochendem Wasser übergießen und 5-10 Minuten gut durchziehen lassen. Etwas Honig dazu und der köstliche Apfeltrunk bringt alles wieder in Fluss, spült Nieren und Blase und die Seele frühlingsfrisch durch.

 

Text: Almut Maria de Picciotto

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